Bundes-Bildungsanstalt und Kolleg für Elementarpädagogik

Warum Regenbogenfamilien nicht bunter sind als andere – #1 Martina, Elisa und Frida

Warum Regenbogenfamilien nicht bunter sind als andere - #1 Martina, Elisa und Frida
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Die Episode zum Weltfrauentag 2022: Martina, Elisa und Frida im Gespräch mit Julia. Immer wieder sind Regenbogenfamilien im Gespräch. Wir hatten die Freude, Martina Koitz und Elisa Grasser zu treffen. Sie sind ein gleichgeschlechtliches Paar und bilden mit ihrer Tochter Frida eine Regenbogenfamilie. Wir plauderten über Kinderwunsch, Eltern sein, Zukunftsideen und vieles mehr.

Making of – Das Team: Julia Prax (5A – Moderation), Sonja Rautz (5A), Elena Sobe (5A), Claudia Mitterböck (5A)

„Und waruuum? Weil es von Anfang an um ALLES geht!“

Familie – begleitet uns alle von Anfang an. Ihre Modelle könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Der Glaube, dass eine Familie wie die andere sei, ist schlichtweg falsch. Die Idee dass sie schachbrettartig aufgebaut ist, Positionen vorgegeben werden und nur schwarze und weiße Felder existieren, ist fern jeder Realität. Seit dem 1. Jänner 2019 dürfen in Österreich endlich auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Spätestens seit diesem Datum rückte auch das Thema Kinderwunsch und Familiengründung in den Fokus des öffentlichen Interesses. Rechtlich möglich ist die Erfüllung des Kinderwunsches für weiblich gleichgeschlechtliche Paare seit November 2014.

Die Familie prägt jeden Menschen – von Anfang an

Kinder finden hier das erste geschützte Umfeld und ihre direkten Bezugspersonen. Eine besondere Familienform leben unsere Gäste Martina und Elisa mit ihrer sechs monate alten Tochter Frida. Sie sind eine Regenbogenfamilie. So nennt man Familien mit gleichgeschlechtlichen Elternpaaren und eigenen oder angenommenen Kindern. Martina und Elisa liefern uns in der aktuellen Episode umfassende Informationen über das Leben in dieser besonderen Familienkonstellation. 

Die beiden Frauen sind Anfang dreißig, beide Lehrerinnen und schon etliche Jahre ein Paar. Schon bald war klar, dass sie einen Kinderwunsch haben. Aus den Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung wie Invitro-Fertilisation (IVF) und Insemination (IUI) wählten sie für sich die zweite. Elisa hat Frida im August 2021 geboren und das Mädchen hat das Glück, mit zwei Mamas und viel Kontakt zu den Großeltern aufzuwachsen.

Regenbogenfamilien – eine eigene Wissenschaft?

Die Wissenschaft beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit der Erforschung alternativer Familienformen zur klassischen Vater-Mutter-Kind Konstellation. Dr.in Barbara Smetschka hält auf die Frage “Und wie geht es den Kindern dabei?” auf der Plattform Elternbildung Folgendes fest:

Sowohl die Langzeitstudien aus USA, die Überblicksstudien aus Australien als auch die Studien der deutschen Familienforschung zeigen einstimmig vor allem eines: Kinder aus Regenbogenfamilien unterscheiden sich in ihrer emotionalen, psychischen, sozialen und intellektuellen Entwicklung nicht von Kindern aus anderen Familienformen. Gleichgeschlechtliche Eltern wählen häufiger gleichberechtigte, flexible und demokratische Erziehungsformen und zeichnen sich durch Fürsorglichkeit und Zugewandtheit aus. Die Aufteilung der Haushaltstätigkeiten folgt eher Interessen und Können als herkömmlichen Geschlechterrollen. Die Studien stimmen darin überein, dass Kinder aus Regenbogenfamilien oft ein hohes Selbstbewusstsein und hohe soziale Kompetenz haben. Sie werden nicht häufiger lesbisch oder schwul als andere Kinder, gehen aber reflektierter mit sozialen Unterschieden und sexueller Identität um.”

Elternbildung

Akzeptanz für Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern

das wünschen sich Martina und Elisa. Denn für Kinder ist das Geschlecht der Eltern nicht entscheidend, sondern die Harmonie und Fürsorge, die Kinder besonders im Kleinkindalter brauchen. Wichtig dabei ist, dass man , egal in welcher Familienkonstellation jemand aufwächst, zu seinem Leben und den Kindern steht. Die beiden engagieren sich auch im Verein FAM.O.S, der sich für die Anliegen besonderer Familienformen einsetzt und Aufklärungsarbeit leistet.

Familie hat Priorität

Egal ob klassische oder moderne, neue Familienform. Ob hetero- trans- oder homosexuelle Elternpaare: das Berufsfeld der Elementarpädagog*innen kann einen entscheidenden Beitrag zur Akzeptanz ALLER Familienformen leisten. Wir wollenn uns dem Thema widmen und über unterschiedliche Formen von Familien sprechen und Bewusstsein schaffen:

Familien sind vielfältig und keine ist bunter als die andere.

www.regenbogenfamilien.at

www.bafep-ktn.at

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